Sozialministerin Ulrike Scharf: „Berufliche Inklusion ist ein wichtiger Schlüssel zur Teilhabe“ – Irchenriether Einrichtung verbessert Arbeits- und Wohnbedingungen am Standort deutlich

Irchenrieth/München. Auch der Gegenbesuch der Bayerischen Sozialministerin Ulrike Scharf am Montagnachmittag im Heilpädagogischen Zentrum (HPZ) hat bei Vorstandsvorsitzenden Christian Stadler und seinem Team für Freude gesorgt. Nachdem die HPZ-Verantwortlichen bereits Ende Februar einen Zuschuss von 4.378.300 Euro für den in Planung befindlichen Neubau des Wohnheimes „Hinterm Rangierbahnhof“ bekommen hatten, hatte die CSU-Politikerin dieses Mal einen Scheck über 1.824.000 Euro im Gepäck – die Förderzusage für die Modernisierung und Umstrukturierung des Gebäudes mit der Zentralküche am Hauptstandort in Irchenrieth.

„Für uns ist dies eine weitere frohe Botschaft. Denn das sogenannte ‚Stockwerke-Haus‘ ist das Herzstück unseres aktuellen Bauvorhabens“, sagte Stadler. Ein Sanierungsprojekt, für das das HPZ rund 15,5 Millionen Euro veranschlagt hat, und für das – sofern die in Kürze erwartete Baugenehmigung erteilt wird – der Startschuss Ende schon Ende Oktober/Anfang November 2025 fallen soll. Geplant sei dann, so der Vorstandsvorsitzende weiter, der Modernisierungsabschluss für Mitte 2028.

Stadler hieß zum kurzfristigen Besuch der Staatsministerin in der nördlichen Oberpfalz neben Scharf auch CSU-Landtagsabgeordneten Dr. Stephan Oetzinger, Irchenrieths Bürgermeister Josef Hammer, Dr. Marje Mülder (Leiterin der Sozialverwaltung des Bezirkes Oberpfalz), seine Stellvertreterin Brigitte Krause, Aufsichtsratsmitglied Max Hohlrüther und HPZ-Prokuristen Michael Gleißner herzlich willkommen. Er lobte dabei die gute Zusammenarbeit mit dem Freistaat Bayern und dem Bezirk Oberpfalz. Und er machte deutlich, wie notwendig die Sanierung des in den 1970er-Jahren errichteten Gebäudes sei.

„Wie Sie sehen, ist es inzwischen leer. Bis vor einiger Zeit waren hier in den oberen drei Stockwerken noch 45 Bewohner untergebracht, und die Zentralküche bereitete letzte Woche noch rund 600 Essen pro Tag zu“, erläuterte der Vorstandsvorsitzende, der das Küchen- und Wohnkonzept genauer vorstellte. Nach dem Ende der Umbaumaßnahmen sollen demnach im Erdgeschoss die neue hellere und offenere Küche, der 160 Plätze bietende Speisesaal und sämtliche Technik- und Lagerräume, im ersten und zweiten Geschoss jeweils zweimal zehn Wohnplätze sowie im Obergeschoss die dann auf einem Fleck konzentrierte HPZ-Verwaltung entstehen. Wobei die Kücheneinheit dann auch insgesamt zwölf Werkstatt-Beschäftigten einen Arbeitsplatz bieten werde.

Stadler machte keinen Hehl daraus, dass die geplante Küchensanierung dem HPZ in den vergangenen Monaten große Sorgen bereitet habe. Denn die Kostenschätzung habe sich alleine für diesen Bereich auf rund acht Millionen Euro belaufen. Die seitens Bayerns ursprünglich zugesagte Förderung von knapp 450.000 Euro sei, sagte Stadler, „leider sehr gering“ gewesen. Eine so hohe Finanzierungslücke zu schließen hätte für seine Einrichtung und sicherlich auch für den Kostenträger, dem Bezirk Oberpfalz, eine enorme Herausforderung bedeutet.

Umso mehr dankte der HPZ-Chef der Bayerischen Sozialministerin für deren Einsatz und Unterstützung. „Dass Sie sich für unser Projekt stark gemacht haben, und uns nun mit 1,824 Millionen Euro an Fördermitteln unterstützen, ist für uns ein echter Meilenstein“, dankte er Scharf. Die Sozialministerin gab das Kompliment postwendend an das HPZ-Team zurück: „Sie wissen, was ihre betreuten Menschen brauchen. Sie leisten dabei eine segensreiche Arbeit“, sagte die zu Beginn ihrer Ansprache. Scharf lobte dabei auch den Einsatz des CSU-Landtagsabgeordneten Dr. Oetzinger für das HPZ, das zu den fünf größten Arbeitgebern im Landkreis Neustadt/WN gehöre.

„Berufliche Inklusion ist ein wichtiger Schlüssel zur Teilhabe und für ein selbstbestimmtes Leben von Menschen mit Behinderung“, erklärte die Politikerin. In den Werkstätten stehe der Mensch mit seinen individuellen Fähigkeiten im Fokus. „Beeinträchtige Frauen und Männer werden hier zielgerichtet unterstützt und die Weiterentwicklung gefördert. In den Werkstätten wird Inklusion gelebt.“

Mit der Modernisierung und Umstrukturierung der HPZ-Zentralküche könnten zwölf Arbeitsplätze an zeitgemäße Standards angepasst und damit die Arbeitsbedingungen für die Beschäftigen mit Behinderung wesentlich verbessert werden. „Es freut mich sehr, dass wir dieses Projekt der HPZ-Werkstätten GmbH mit über 1,8 Millionen fördern können“, sagte Staatsministerin Scharf, die der Umbaumaßnahme einen sehr guten Verlauf wünschte.