Mitgliederversammlung des Vereines „HPZ – Lebenshilfe für Behinderte e. V.“ – Irchenriether Einrichtung treibt Neu- und Umbaumaßnahmen voran – Attraktive Adresse für Fachkräfte
Irchenrieth. Auf den Punkt gebracht: Christian Stadler, Vorstandsvorsitzender des Heilpädagogischen Zentrums (HPZ) Irchenrieth, hat vor kurzem bei der Mitgliederversammlung des Vereins „HPZ – Lebenshilfe für Behinderte e. V.“ im gut besetzten Speisesaal der Tagesstätte auf ein ereignisreiches Jahr zurückgeblickt. „Wir haben nicht nur viel gefeiert, sondern auch viele Meilensteine gesetzt, die es nun umzusetzen gilt. Wir sind in allen Bereichen auf einem guten Weg. Ich freue mich auf die spannenden Projekte, die anstehen, und ich bin zuversichtlich, dass wir diese auch wieder gemeinsam meistern werden“, sagte er.
Eine derzeit vorherrschende Vollauslastung in allen Einrichtungsteilen, die in näherer Zukunft geplanten Investitionen in Um- und Neubaumaßnahmen sowie die bevorstehenden Herausforderungen, die durch die noch laufende Modellprojekt-Phase des neuen Bundesteilhabegesetzes entstehen: Das sind einige der Hauptpunkte gewesen, über die Stadler berichtete. „Wir wachsen und gedeihen, was die Qualität unserer Arbeit bestätigt“, so der HPZ-Chef weiter in seinem Ein-, Rück- und Ausblick.
Aufsichtsratsvorsitzende Birgit Reil begrüßte zunächst den Vorstandsvorsitzenden, dessen Stellvertreterin Brigitte Krause, Prokuristen Michael Gleißner, die Mitglieder des Aufsichtsrates, Bürgermeister Josef Hammer (Irchenrieth) und Irchenrieths Alt-Bürgermeister Albert Gruber, Ehrenmitglied Johann Bock, Ex-Landtagsabgeordneten Georg Stahl, die weiteren anwesenden Vertreter der Städte und Gemeinden, Pfarrer Alfons Forster, den ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Helmut Dörfler, Michaela Jung (Vorsitzende des Elternbeirates der Schule am Kleefeld), die Vertreter des Werkstattrates sowie die zahlreichen Vereinsmitglieder und Mitglieder des HPZ-Aktivkreises.
Nach dem Totengedenken für die im letzten Jahr verstorbenen Mitglieder durch Aufsichtsratsmitglied Helmut Brandl stellte sich der HPZ-Werkstattrat den Anwesenden vor. Die zweite Vorsitzende Amanda Zumwalt, René Ende und Frauenbeauftragte Sabine Schatz berichteten über ihre Teams, ihre Tätigkeiten, ihre Ziele und über ihre Aufgaben. „Nicht ohne uns über uns“, lautete dabei die Kernforderung der Werkstattrat-Mitglieder.
Aufsichtsratsvorsitzende Reil blickte in ihrem Bericht auf neun Aufsichtsrats-Sitzungen zurück. „Wir haben auch 2024 mit einer positiven Bilanz abgeschlossen“, sagte sie. Das HPZ wachse weiter und habe stets das Wohl den ihm anvertrauten Menschen im Blick. Reil lobte die Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung, deren vorrausschauende Planung und gutes Management, durch das man positiv in die Zukunft schauen könne.
Nach der Vorstellung des neuen Prokuristen Gleißner ließ sie die zahlreichen Veranstaltungen und Aktionen in den letzten zwölf Monaten, wie z. B. die 60-Jahr-Feier des Heilpädagogischen Zentrums, viele weitere Feste und Ausflüge, die segensreiche Arbeit der Offenen Hilfen und die inzwischen eingeführten Berichte in leichter Sprache in der HPZ-Infozeitung „HaPpy-Z“, Revue passieren. „Wir sind überzeugt, in allen Bereichen auf dem richtigen Weg zu sein. Die Menschen stehen bei uns an erster Stelle“, so Reil.
Eine Aussage, die Vorstandsvorsitzender Stadler unterstrich und mit vielen Zahlen, Daten, Fakten und Hintergründen untermauerte. So sei am HPZ aktuell nahezu in allen Bereichen eine Vollauslastung zu verzeichnen. Insgesamt biete das HPZ aktuell die beeindruckende Anzahl von über 1500 Betreuungsplätzen in sämtlichen Einrichtungsteilen an, wobei sich rund 930 Mitarbeiter um die Anliegen der anvertrauten Menschen kümmern würden.
Wichtige Informationen hatte Stadler zu zwei Schwerpunkt-Themen, die das HPZ noch weiter begleiten werden, parat: zum einen das seit Anfang 2023 gültige Bundesteilhabegesetz mit seiner Umsetzung der vierten Reformstufe, und zum anderen die bevorstehenden baulichen Maßnahmen der näheren Zukunft. Zum ersten und weitaus komplizierteren Punkt erklärte der Vorstandsvorsitzende, dass die HPZ-Werkstätten seit Juni 2023 eine von 19 Teilnehmern einer bayernweiten Pilotphase seien.
„Das Ziel des Gesetzes ist klar und auch gut“, erklärte der Vorstandsvorsitzende. Grundsätzlich würde man das Gesetz, vor allem für die Leistungsberechtigten in den Werkstätten, positiv sehen. Leider zeige sich bei der Umsetzung, dass es noch viel Abstimmungsbedarf geben, und der eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen, würde.
Weitaus konkreter sind da hingegen schon die Planungen und Umsetzungen bei den dringend notwendig werdenden Neu- und Umbaumaßnahmen. Für die Sanierung des sogenannten „Stockwerkehauses“ in Irchenrieth, im Zuge derer 20 Wohnplätze, eine neue Küche samt Speisesaal sowie an einem Standort konzentrierte Verwaltungsräume entstehen werden, liege die Baugenehmigung seit einer Woche vor. Die Gesamtkosten für die Küche würden sich laut Stadler auf 8,5 Millionen Euro und für das Gesamtgebäude auf 15,5 Millionen Euro belaufen. Für die Küche gebe es eine Förderung in Höhe von 1,824 Millionen Euro, weitere Förderzusagen für die Wohnplätze lägen bereits vor. Die Fertigstellung sei für 2028 geplant.
Beim Neubau des Wohnheimes auf dem HPZ eigenen Gelände „Hinterm Rangierbahnhof“ in Weiden, für den rund 8,3 Millionen Euro veranschlagt sind, werden 24 Wohnplätze entstehen, wozu es ebenfalls bereits eine Förderzusage der Regierung der Oberpfalz gibt. Lediglich die Baugenehmigung stehe, so der Vorstandsvorsitzende, noch aus. Der Baubeginn sei für Frühjahr 2026 geplant, der Einzug dann für 2027: „Die vier Jahre vom Beginn der Planung 2023 bis zum Einzug 2027 sind eine Rekordzeit“, fügte Stadler an.
Auch die Hausaufgaben für den Neubau der „Schule am Kleefeld“ würden erledigt sein. Das Raumkonzept sei bereits seitens der Regierung der Oberpfalz genehmigt worden. Das europaweite VGV-Ausschreibungsverfahren sei am 17. Oktober abgelaufen, die Bewerbergespräche sollen noch heuer stattfinden, ehe die Förderantragsstellung 2026 das Ziel sei. „Wir bleiben auf dem Gaspedal“, versprach Stadler.
Ebenso zufrieden war er mit der Tatsache, dass das HPZ trotz der angespannten Lage auf dem Arbeitsmarkt gut aufgestellt sei. „Wir sind eine attraktive Adresse für Fachkräfte“, resümierte der Vorstandsvorsitzende. Auch habe man in den letzten drei Jahren viel in den eigenen Nachwuchs investiert. Stadler erzählte, dass so über 50 Auszubildende in ein festes Arbeitsverhältnis übernommen werden konnten, ehe er noch auf das Winterfest der Förderschule, das 25-jährige Jubiläum des HPZ-RehaSport Vereines und das „60-Jährige“ des HPZs zurückblickte.
Nachdem die Kassenprüferinnen Waltraud Hierold und Silvia Ziegler sowie die beauftragten Wirtschaftsprüfer dem Verein eine absolut einwandfreie sogenannte „Taschengeld-Regelung“ und einen den handelsrechtlichen Vorschriften entsprechenden Jahresabschluss bescheinigten, war die einstimmige Entlastung des Aufsichtsrates reine Formsache. Die Geschäftsführerin der Stiftung Sonnenblume Brigitte Krause gab noch einen Überblick über die Arbeit der Stiftung, die ebenso auf einer soliden finanziellen Basis stehe. Abschließend nannte Reil mit dem Förderstätten-Basar am 8. November und dem Adventsmarkt beim „Taubenschuster“ in Eschenbach am 30. November die wichtigsten anstehenden Termine.