TC Heuchelhof Würzburg richtet Nordbayerische Meisterschaften mustergültig aus – Favoriten setzen sich bei den Herren durch – Damen-Konkurrenz ist ungemein spannend 

Würzburg. Gut gespielt, stark gekämpft und im Endeffekt verdient gewonnen: Die Sieger*innen bei den Aktiven der Region Nordbayern des Bayerischen Tennis-Verbandes (BTV) in der Halle stehen seit dem Wochenende fest: Bei den Damen setzte sich bei der „Nordbayerischen“ beim TSC Heuchelhof Würzburg Aleksandrina Getterich (TSV Altenfurt) durch, bei den Herren gewann André Büttner (CaM Nürnberg).

„Wir haben wirklich sehr guten Tennissport gesehen“, sagte der nordbayerische Regionalvorsitzende Walter Haun dann bei der Siegerehrung, die er zusammen mit Sportwartin Corinna Kaup und Turnierleiter Andreas Spitz vom TSC, auch vollkommen zu Recht. Denn was die Zuschauer*innen von Freitag bis Sonntag von den 16 gemeldeten Frauen und 32 an den Start gegangenen Männern geboten bekamen, konnte sich mehr als sehen lassen. Was sicherlich auch an der perfekten Turnierausrichtung durch den TSC Heuchelhof lag.

Die Besten aus Unterfranken, Mittelfranken, Oberfranken und der Oberpfalz waren dabei angetreten, um sich wichtige Ranglistenpunkte sowie ein Preisgeld von insgesamt 1.600 Euro zu sichern. Attraktive Spiele, enge Matches, hochklassiges Tennis und größtenteils Fairness auf dem Platz – genau so stellt man sich Spitzensport vor.

Vor allem die Damen-Konkurrenz, wenngleich nur 16 Akteurinnen am Start waren, verlief ungemein spannend. Was nicht zuletzt daran lag, dass etliche Top-Spielerinnen die „Nordbayerische“ nutzen, um ihre Form für die nächsten Aufgaben zu testen und weiter zu verbessern. Angeführt wurde das Feld dabei von der AK 30-Weltmeisterin Natali Gumbrecht (TSV Altenfurt, 113. der Deutschen Rangliste). Weiterhin waren die 121., 190., 207., 217., 228., 231., 268., 295. und 392. Deutschlands am Start. Lediglich die an Nummer 2 gesetzte Sophia Büttner musste kurzfristig krankheitsbedingt zurückziehen.

Fast schon logisch, dass es so bereits ab der ersten Runde richtig enge Matches gab, die oftmals erst im Match-Tiebreak entschieden wurden. Eine der Mitfavoritinnen, Isabella Lettieri vom TC Rot-Weiß Bayreuth, überstand zwar den Auftakt noch, scheiterte dann aber an der späteren Finalisten Rebeka Svabikova mit 3:6, 6:1 und 5:10. Die Altenfurterin stand somit im Halbfinale, wo sie auf ihre Teamkollegin Gumbrecht traf.

Spannend bis zum Schluss: Aleksandrina Getterich (2. v. l.) schnappte sich den Titel gegen ihre Teamkollegin Rebeka Svabikova (2. v. r.) und erhielt von BTV-Regionalvorsitzenden Walter Haun (l.) und TSC-Sportwartin Corinna Kaup (r.) die Siegerurkunde und den Preisgeld-Scheck.

Spannend bis zum Schluss: Aleksandrina Getterich (2. v. l.) schnappte sich den Titel gegen ihre Teamkollegin Rebeka Svabikova (2. v. r.) und erhielt von BTV-Regionalvorsitzenden Walter Haun (l.) und TSC-Sportwartin Corinna Kaup (r.) die Siegerurkunde und den Preisgeld-Scheck.

Erfahrung vs. Jugendlichem Elan – so lautete schließlich das Motto der Vorschlussrunde. Die AK30-Titelträgerin kämpfte nämlich neben einer 18-, einer 15- und einer 14-Jährigen um den Einzug ins Endspiel. Svabikova revanchierte sich für die Vorjahresniederlage und warf Gumbrecht mit 6:3, 6:3 und 10:6 aus dem Turnier. Für eine Überraschung sorgte die jüngste Dame, Ana Brand vom TC Weiß-Blau Würzburg – sie schaffte es bis ins Habfinale gegen Aleksandrina Getterich (6:4, 4:6 und 3:10), wobei sie aber den kräftezehrenden Matches Tribut zollen.

Im Endspiel, das eine reine „Altenfurter Angelegenheit“ war, trafen die Vereinskolleginnen und Trainingspartnerinnen Getterich und Svabikova aufeinander. Hier fehlte Svabikova dann das berühmte „letzte Körnchen“, so dass sich Getterich mit 4:6, 6:1 und 10:6 durchsetzen konnte und Nordbayerische Meisterin 2023 wurde.

Weitaus deutlicher verlief die 32er-Herren-Konkurrenz, die André Büttner (DR: 260) anführte. Bis auf eine Ausnahme – der an Nummer 7 gesetzte Tinus Müller (ESV Flügelrad Nürnberg) verabschiedete sich im Achtelfinale – standen bereits in der Runde der letzten Acht ausschließlich die anderen Top-Gesetzten. Büttner stellte dabei seine Klasse unter Beweis und wurde seiner Favoritenrolle gerecht.

Der Nürnberger überzeugte bei seinen souveränen Siegen durch sein nahezu fehlerfreies Grundlinienspiel, gepaart mit gut getimten Netzangriffen. Unterm Strich blieben die großen Überraschungen aber aus. Bemerkenswert war jedoch, dass Jens Ulrich vom TSV Altenfurt, mit 41 Jahren der älteste Spieler, im Viertelfinale die Nummer 2 Lasse Höhn (TC Weiß-Blau Thurnau) mit 6:3, 4:6 und 10:7 niederrang und mit perfekter Übersicht und Spielwitz die deutlich schnelleren Schläge des jüngeren Konkurrenten entschärfte.

Das Endspiel bestritten schließlich Büttner und Julius Gold vom TC Weiß-Blau Würzburg. Und wie schon in den vorherigen Runden ließ die Nummer 1 nichts anbrennen und sicherte sich mit 6:2 und 6:1 die Nordbayerische Meisterschaft bei den Herren. Alle Ergebnisse gibt es mybipoint: https://t1p.de/doyqi.