Bei der Dienst- und Jahreshauptversammlung für das Jahr 2022 werden zahlreiche Mitglieder befördert und geehrt – Kreisbrandrat Marco Saller verurteilt Angriffe auf Einsatzkräfte

Floß. Bei 78 Einsätzen von Pilmersreuth über Altenstadt/Vohenstrauß bis hin nach Neustadt/WN 25 Menschenleben gerettet. Mit den vier Fahrzeugen im letzten Jahr bei 343 Fahrten rund 8148 Kilometer zurückgelegt. 78 Aktive leisteten weiterhin ehrenamtlich 6449 Stunden ab. Mit engagierten 19 Jugendlichen, davon zehn Mädchen und neun Jungen, wird eine hervorragende Nachwuchsarbeit betrieben. Und von den insgesamt 527 Mitgliedern viele, die zum Teil schon seit 60 Jahren dem Verein die Treue halten und dafür geehrt wurden – das ist nur ein kleiner Teil der bemerkenswerten Zahlen, die am Samstagabend bei der Dienst- und Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr (FFW) Floß für 2022 im neuen Feuerwehrhaus von der Vorstandschaft um 1. Vorsitzenden Florian Witzl und 1. Kommandanten Felix Müller präsentiert wurden.

Witzl begrüßte dabei im vollbesetzten Schulungsraum nicht nur den Neustädter Kreisbrandrat Marco Saller, sondern auch den Flosser Bürgermeister Robert Lindner und zahlreiche Vertreter aus dem Marktgemeinderat sowie die Vertreter der Ortsfeuerwehren aus Bergnetsreuth, Flossenbürg und Altenhammer und die Ehrenmitglieder Bernd Schnappauf, Gerhard Kühner, Sigi Schell, Hubert Witzl und Jochen Zuber. „Das abgelaufene Jahr war nach den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie ab April geprägt von der Rückkehr zur Normalität“, sagte Witzl in seinem Jahresrückblick.

Kreisbrandrat Marco Saller (2. v. l.), Bürgermeister Robert Lindner (2. v. r.) und die FFW-Vorstandschaft gratulierten den sechs Beförderten.

Kreisbrandrat Marco Saller (2. v. l.), Bürgermeister Robert Lindner (2. v. r.) und die FFW-Vorstandschaft gratulierten den sechs Beförderten.

So seien endlich wieder große Veranstaltungen durchgeführt worden, die das Vereinsleben der FFW bereichert hätten und allesamt ein großer Erfolg gewesen wären. Exemplarisch nannte er die erstmalige Organisation des Mai-Marktes, das Floriansfest, die Teilnahme am Bürgerfest, das Kinderferienprogramm mit der Teilnahme von über 70 Kindern, den Workshop des Kreisfeuerwehrverbandes zur Mitgliedergewinnung und die Weihnachtsfeier im Dezember. Zum Stand 31. Dezember 2022 besitze der Vereins 527 Mitglieder, so Witzl abschließend.

Kommandant Müller bezeichnete in seinem Bericht die letzten zwölf Monate für die aktive Wehr als „ein von der Einsatzstatistik her normales Jahr mit einem vielfältigen Einsatzspektrum“ und als ein „endlich wieder normales Jahr bei den Unterrichten und Übungen“. Allerdings seien so viele Brände wie in den letzten 15 Jahren nicht mehr zu verzeichnen gewesen. Das neue Feuerwehrgerätehaus sei zudem als Tagungsort für viele Lehrgänge, Schulungen und Weiterbildungen rege genutzt worden.

Er dankte der Marktgemeinde für die hervorragende Unterstützung zur Anschaffung vieler neuer Gerätschaften. So sei beispielsweise die Umrüstung zur digitalen Alarmierung dank der 80-prozentigen Förderung durch die Kommune komplett abgeschlossen worden. Müller erwähnte nochmals die erfolgreiche Crowdfunding-Aktion für die Ausrüstung für den Hochwasser- und Katastrophenschutz der Flosser Bevölkerung, die rund 12.500 Euro eingebracht habe. Sein großer Dank galt allen Spendern, Förderern und Unterstützern. Als „Herzstück der FFW“ bezeichnete er die äußerst aktive Jugendfeuerwehr.

Nach seinem Überblick über die 2022 geleisteten Einsätze ging Kommandant Müller kurz auf die Planungen für 2023 ein. Demnach wird am Jubiläums-Wochenende des Marktes erstmalig der Kreisjugendfeuerwehr-Tag mit Wettkämpfen und Fahrzeugschau in Floß stattfinden. Zudem werde man in kompletter Eigenleistung eine neue und 10×15 Meter große Lagerhalle bauen, vier neue Atemschutzgeräte (inzwischen bereits erfolgt) und einen Waldbrand-Rollwagen anschaffen.

Für ihre langjährige Treue zeichneten Bürgermeister Robert Lindner (5. v. l.) und die Vorstandschaft der Feuerwehr Floß etliche Mitglieder aus.

Für ihre langjährige Treue zeichneten Bürgermeister Robert Lindner (5. v. l.) und die Vorstandschaft der Feuerwehr Floß etliche Mitglieder aus.

Atemschutzgerätewart Patrick Jung berichtete weiterhin, dass die FFW Floß 36 einsatzbereite Atemschutzgeräteträger besitze, die im letzten Jahr viele Weiterbildungen, u. a. in Würzburg oder in Baden-Württemberg, besucht hätten und aufgrund der großen Sommerhitze mit vielen einhergehenden Bränden elf Mal im Einsatz gewesen seien. Jugendwart Felix Witzl und Jugendsprecherin Thea Kraus schauten ebenso auf ein ereignisreiches Jahr mit vielen Aktionen zurück. Dabei habe die Jugendfeuerwehr aktuell 19 Mitglieder, wobei es erstmals in der Geschichte der FFW Floß mehr Mädchen als Jungen geben würde. Witzl hob besonders die Jugendlichen hervor, die 2022 allesamt erfolgreich verschiedene Prüfungen abgelegt hatten und gratulierte ihnen. In seiner Funktion als Kassier legte er auch ein detaillierten Kassenbericht vor, ehe Kassenprüfer Jochen Zuber eine einwandfreie Kassenführung bescheinigte.

Bürgermeister Lindner sagte, dass die dargelegten Fakten und Zahlen zeigen, dass die Flosser Wehr in allen Bereichen stark vertreten sei. Der Markt stehe hinter ihr und werde sie künftig weiterhin unterstützen. „Ich danke dem Verein und der aktiven Wehr für ihren Einsatz, dem höchste Anerkennung gebührt“. Lindner wünschte sich für 2023, dass „alle in jeglicher Hinsicht bei der Stange bleiben. Wir zählen auf euch!“ Die einhellige Entlastung der gesamten Vorstandschaft war somit nur Formsache.

Kreisbrandrat Saller lobte in seinem Grußwort die „sehr, sehr gute Arbeit, die die FFW Floß geleistet habe“ und „auf die man sich verlassen könne“. Auch wenn die Feuerwehr mit immer neuen Herausforderungen konfrontiert werde, sei die Flosser Bevölkerung bei ihr in guten Händen. Absolut kein Verständnis hatte Saller dafür, dass die ehrenamtlich tätigen Einsatzkräfte zur Gefahrenabwehr für die Bevölkerung immer häufiger angegriffen würden. „Wir dürfen nicht zur Zielscheibe werden. Jegliche Angriffe müssen von den Strafverfolgungsbehörden geahndet werden“, forderte Saller.

Als neue Vertrauensperson einstimmig gewählt wurde: Norbert Schnabl.

Befördert wurden:

Sebastian Braun, Alexander Malissek und Hannah Würner (alle Jugendfeuerwehr – zum Anwärter); Lorenz Kraus und Eric Schönberger (beide aktive Wehr – zum Feuerwehrmann); Julia Günther (aktive Wehr – zur Oberfeuerwehrfrau).

Für die aktive Wehr wurden geehrt:

10 Jahre: Marcel Meier; 20 Jahre: Johannes Humig, Alexander Meier und Florian Witzl.

Für den Verein wurden geehrt:

25 Jahre: Heinrich Güntner, Mario Laubert, Stefan Lindner, Harald Schaller, Franz Schwind, Reinhold Seiz, Udo Trottmann und Michael Zuber; 50 Jahre: Wolfgang Krapf, Anton Lindner, Herbert Riedl, Helmut Witzl und Jochen Wolfrum; 60 Jahre: Karl Kraus, Willi Meierhöfer und Helmut Weig.