Profi-Golfer Matthias Schmid erneut beim GLC Schmidmühlen zu Gast – Im Interview nennt der 23-Jährige seine sportlichen Ziele für die Zukunft – „Green Jacket“ steht ganz oben auf der Liste
Maxhütte-Haidhof/Schmidmühlen. Willkommen zu Hause: Heimatverbunden, bodenständig, publikumsnah und humorvoll – all das trifft auf Golfer Matthias Schmid zu. Der 23-Jährige, der inzwischen als Profi unterwegs ist, war am Sonntag einmal mehr in seinem Heimatclub GLC Schmidmühlen zu Gast und spielte dort zusammen mit seiner Freundin Nora Nölke sowie mit Marketing-Vorsitzenden Frank Käfer und Hans Dechant beim „Ching, Chang, Chong“-Chapman-Vierer-Turnier (Bericht folgt) in einem Flight.
Nach der Vereinsmeisterschaft im August 2020 sowie dem im September letzten Jahres abgehaltenen Jugend-Training war dies der dritte offizielle Auftritt des in Maxhütte wohnhaften Schmid am Theilberg. Dort nahm sich der sympathische Sportler nicht nur die Zeit, Gespräche mit den GLC-Mitgliedern zu führen, sondern er stellte sich auch dankenswerter Weise unseren Interview-Fragen.
Matthias, die ersten Wochen als Neu-Profi sind ja nun vorüber – wie fällt Deine erste Bilanz dazu aus?
Matthias Schmid: Ich habe jetzt drei Wochen als Profi gespielt und dabei ein gutes, ein mittelmäßiges und ein schlechtes Turnier hingelegt. So wie es im Golfen halt der Fall ist, hat es Höhen und Tiefen gegeben. Aber es macht mir ungemein viel Spaß und ich freue mich darauf, noch weiter an mir zu arbeiten und hoffentlich noch weitere gute Resultate einzufahren.
Was macht den großen Unterschied zwischen Amateur- und Profi-Golfen aus?
Matthias Schmid: Ich sage ganz oft, dass sich das Spiel nicht ändert. Es bleibt das gleiche, egal ob man Amateur oder Profi ist. Was sich ändert, ist, dass man jetzt auf der Tour einen professionellen Caddy dabei hat, der sehr viel professionelle Erfahrung hat und einem auch eine Hilfe sein kann. Ansonsten sind Plätze etwas schwieriger zu spielen und die Fahnenpositionen meistens schwerer gesteckt, so dass man sein Spiel besser etwas besser managen können muss. Aber es macht mir eh ungemein viel Spaß, taktisch clever vorzugehen.
Rückblickend kurz auf Deine Zeit als Amateur: Wie bewertest Du sie? Was waren Deine persönlichen Highlights in dieser Zeit?
Matthias Schmid: Gerade am Schluss meiner Amateur-Zeit habe ich natürlich einige Highlights eingesammelt. Wobei es bei mir nicht immer nur bergauf ging, sondern es hat natürlich auch oftmals gehakt. Es gab auch ganz viele Höhen und Tiefen. Dennoch bin ich sehr leidenschaftlich dabei, wobei die beiden Europameisterschafts-Titel, vor kurzem die Silbermedaille als bester Amateur bei den 149. British Open 2021 und die Qualifikation für die US Open in diesem Jahr die Höhepunkte für mich waren, die ich voller Stolz mitnehme.
Du spielst ja immer mal wieder hier am GLC Schmidmühlen und hast Dich sogar schon mal bereit erklärt, der Jugend eine Trainingseinheit zu geben – woher kommt diese zweifelsohne vorhandende Verbundenheit?
Matthias Schmid: Ganz einfach: Ich bin ja hier am GLC aufgewachsen und habe damals mit der Jugend- und dann auch mit der Herrenmannschaft eine echt tolle Zeit erlebt. Wenn ich an die Zeltlager, an die zahlreichen Fußballspiele und an den Samstagen an die Turniere hier zurückdenke, habe ich die Zeit ungemein genossen. Der GLC ist meine Heimat, daher komme ich immer wieder gerne hierher.
Heute bist Du mit Deinem ehemaligen Jugendwart Frank Käfer im Flight unterwegs – erinnerst Du Dich noch an die Zeit in der AK12 und A14, in der ihr zusammen auf deutscher Ebene für Furore gesorgt habt?
Matthias Schmid: Da erinnere ich mehr noch sehr gut daran, als wir mit der AK12- und dann mit der AK14-Mannschaft auf nationaler Ebene Erfolge gefeiert haben. Als Schmidmühlener Underdogs war das immer ein riesiges Highlight für uns. Meine erste Erinnerung, an die ich mich mit Frank jetzt noch so zurückerinnern kann, war, dass er – soviel ich weiß – Zähler beim Mini-Cup war, als ich mein erstes Hole-in-one in Bad Abbach geschlagen habe. Allerdings wurden wir, nachdem unsere Handicaps und Ergebnisse damals einfach zu gut waren, nachträglich noch disqualifiziert.
An was muss Frank noch arbeiten, damit sein Golfspiel besser wird?
Matthias Schmid (lacht): Das ist natürlich die absolut schwierigste Frage. Frank hatte heute das Potenzial, gerade am Anfang wahnsinnig tolle Hölzer vom Tee zu spielen und auch viele gute Putt Möglichkeiten, wenngleich diese leider nicht gefallen sind. Ich würde sagen, dass er noch daran arbeiten muss, die Konzentration über 18 Löcher zu halten. Aber alles in allen sieht es schon ganz gut aus, was er spielt.
Und abschließend: Wie geht es heuer in der ersten Profi-Saison weiter? Welche Turniere stehen noch auf dem Programm? Was wünscht Du Dir für die Zukunft? Was sind Deine Ziele?
Matthias Schmid: Mein Lebensziel im Golfsport ist sicherlich, einmal das Green Jacket (Anmerkung: Das grüne maßgeschneiderte Sakko bekommt der Sieger der US Open in Augusta/Georgia überreicht. Damit erhält er zudem ein lebenslanges Teilnahmerecht.). Zunächst spiele ich jetzt aber erst einmal auf der Challenge-Tour und ein paar Turniere auf der European Tour, wobei es dort in diesem Jahr wieder eine Art ‚Saftey net‘ gibt. Das heißt, dass es ungemein schwer ist, sich für die European Tour eine Karte zu erspielen. Hingegen kann man sich auf der Challenge Tour über die Rangliste noch raufspielen. Ich versuche daher, dort gute Ergebnisse und Siege einzuspielen, um mir so eine Karte für die European Tour zu sichern. Wichtiger ist für mich noch die Korn Ferry Tour am Ende des Jahres in Amerika. Denn mein Ziel ist es auch, auf der PGA-Tour in den USA an den Start zu gehen, wofür der Weg über die Korn Ferry Tour der beste ist.