Neudorfer Unternehmer Toni Kellermann kauft das alte Schulhaus und führt es neuer Nutzung zu – Ein „etwas anderes Show-House“ wird entstehen
Neudorf. Die Moderne zieht in ein historisches Gebäude ein: Das alte Neudorfer Schulhaus wird wiederbelebt und einer neuen Nutzung zugeführt. Seit dem 17. Juni ist das traditionsreiche Bauwerk in den Besitz von Toni Kellermann, dem Chef des Sozial Kompetenz Zentrums Oberpfalz (SKTO) und der beiden Designer-Firmen „Leuchtenparadies“ (LUTO) und „TischwerK by LUTO“ übergegangen. Der 44-Jährige hat für das ehemalige Schulhaus große Pläne.
„Es wird im wahrsten Sinne des Wortes ein etwas anderes Show-House entstehen, in dem ich künftig meine Lampen, Leuchten und Massivholztische von weltweit namhaften Designern präsentieren werde“, verrät Kellermann ein paar Details. Er wird so seine bisherige Ausstellungsfläche seiner vor zwei Jahren gegründeten neuen Firmen um mehr als 250 Quadratmeter, was ungefähr einem Zuwachs von zwei Drittel entspricht, vergrößern.
Bis dahin wartet auf den Neudorfer Unternehmer aber jede Menge Arbeit, was aktuell im Ortsbild deutlich sichtbar ist. Denn Kellermann begann in den letzten Tagen mit der Entkernung des Gebäudes – laut eigener Aussage „eine echte Herausforderung“. Viele alte Möbel, Stühle, Sessel oder Teppiche wandern auf den Sperrmüll.
Aber auch viele „kleine Schätze über die Neudorfer Geschichte“, wie zum Beispiel ein Buch aus dem Jahr 1917, in dem die Richtlinien für Standesbeamte festgelegt worden waren, kommen bei den Aufräumarbeiten zum Vorschein. Sie werden, so der 44-Jährige, dem Neudorfer Ortschronisten zur Verfügung gestellt.
Denn bereits vor Einführung der Schulpflicht, nämlich mindestens seit 1759 gab es in Neudorf eine eigene Schule: Im Steuerbuch aus diesem Jahr ist Paul Götz (Hausnummer 38) als Schulmeister genannt. Ungefähr um 1770 wurde eine neue Kirche in Neudorf gebaut. 1839 kaufte die Gemeinde das Haus des ehemaligen Schullehrers Götz, das nunmehr gemeindeeigenes Schulhaus war.
Es steht neben der Kirche, wurde 1889 aufgestockt und wurde, nachdem es wieder in Privatbesitz gewandert war, als altes Schulhaus bezeichnet. Seit dem Winter 1997/98 wurde das ehemalige Schulhaus zum Feuerwehrhaus und Vereinsheim für die örtlichen Vereine umgebaut, ehe es in den letzten 20 Jahren als Wohnhaus genutzt wurde und die letzten beiden Jahre leer stand.
In diesem Zeitraum wuchsen bei Kellermann die Idee und die Überzeugung, das alte Schulhaus zu kaufen. Die Gemeinde, die sein Projekt unterstützt, verzichtete auf ihr Vorverkaufsrecht, so dass einer Einigung mit der Erbengemeinschaft, der das Haus gehörte, nichts mehr im Wege stand. „Die Grundsubstanz ist hervorragend, darauf lässt sich aufbauen“, lautet sein Fazit, nachdem er mit einem befreundeten Architekten das Schulhaus begutachtet hatte.
Nach der Entkernung werde er mit Umbau im Innenbereich beginnen. Auch der Außenbereich mit dem idyllisch gelegenen Garten soll mit einbezogen werden. Einen konkreten Zeitplan bis zur offiziellen Einweihung möchte der 44-Jährige dabei aktuell nicht nennen. Nur so viel lässt er durchblicken: „Es wird nichts Normales werden, sondern etwas Außergewöhnliches.“