Am Samstag dreht sich auf dem Gelände der Irchenriether Einrichtung alles um Fußball, Leichtathletik und Boccia – Abends Open Air mit der „Pirker Blechmusi“

Irchenrieth. Es gibt besondere Anlässe zum Feiern und es gibt ganz besondere: In die zweite Kategorie fällt sicherlich das 25-jährige Jubiläum, das der RehaSport-Verein e. V. des Heilpädagogischen Zentrums (HPZ) Irchenrieth am Samstag ab 9.30 Uhr feiert. „Den ganzen Tag dreht sich alles rund um unsere Mitglieder und die zahlreichen Sportarten, die wir anbieten“, freut sich Vorsitzender Thomas Fritsch, der mit seinem Team ein tolles Festprogramm auf die Beine gestellt hat.

Der HPZ-RehaSport, in dem auch die Bewohner der Irchenriether Einrichtung trainieren, ist ein Sportverein für Menschen mit geistiger und körperlicher Behinderung. Auf dem Gelände des HPZ werden dabei die Sportarten Boccia, Fußball, Gymnastik, Leichtathletik, Seniorensport und Schwimmen trainiert. Aktuell zählt der Klub, bei dem das inklusive Engagement einen großen Schwerpunkt darstellt, über 250 Mitglieder.

Die Frage nach der Grundintention, warum der Verein vor 25 Jahren gegründet wurde, beantwortet Fritsch wie folgt: „Vor der Gründung im Jahre 2000 gab es bei uns bereits ein kleines Fußball-Team, das sich zum Trainieren traf. Seit 1994 hatte ich es gecoacht. In seiner Ausbildungszeit zum Heilerziehungspfleger stieß um 1996 Rainer Zintl dazu“, blickt der aktuelle Vorsitzende zurück.

Und dann sei Alles sehr schnell gegangen. 1996 hätten die Fußballer erstmals an einer Special Olympics-Veranstaltung teilgenommen: Fast 100 Mannschaften seien in Duisburg Wedau am Start gewesen. Ebenso kickte die HPZ-Truppe im gleichen Jahr in der Lebenshilfe-Runde um den Aufstieg. Dann, so Fritsch, seien die ersten nationalen Spiele 1998 in Stuttgart und dann 1999 die Teilnahme an den Weltspielen in Raleigh in den USA gefolgt.

Damit aber nicht genug: „Danach kam sehr schnell die Überzeugung, dass es mehr gibt als ausschließlich Fußball, sondern noch viele weitere Sportarten, die unserer Betreuten betreiben können. Rainer hatte mittlerweile seinen Trainerschein und auch die Idee mitgebracht, einen RehaSport-Verein zu gründen, was 2000 dann umgesetzt wurde. Unser Gründungs- und heutiger Ehrenvorsitzender war der damalige HPZ-Aufsichtsratsvorsitzende Helmut Dörfler“, erinnert sich Fritsch.

Die Entwicklung des Vereines seitdem kann sich mehr als sehen lassen. „Wir sind sehr viel breitgefächerter aufgestellt als noch vor 20 Jahren. Und die Mitgliederzahlen haben sich von 45 auf über 250 erhöht“, erzählt Fritsch. Derzeit seien 140 Athleten sind in den Sparten Fußball, Leichtathletik, Schwimmen, Boccia, Walking, Gymnastik und „Step by Step“ im Training und überwiegend auch im Wettkampf aktiv.

Auch eine Gruppe aus sportbegeisterten Frauen aus Irchenrieth um Karin Breitner habe im RehaSport-Verein seit über zehn Jahren ihren Platz – eben ganz inklusiv. Der Vorsitzende weiter: „Unsere Sportanlagen haben sich der Entwicklung angeschlossen: Sportheim, Fußballplatz, Bocciabahnen, Nutzung der Schulsportanlagen. Aus zwei Trainern wurden acht Übungsleiter mit Schein“, so Fritsch zurecht stolz.

Als Höhepunkte der vielen Veranstaltungen in den vergangenen 25 Jahren nennt er die Teilnahme an Weltspielen in Raleigh (USA, 1999), in Dublin (Irland, 2003) und 2007 in Shanghai in China, wo die Fußballer endlich mit einer Silbermedaille nach Hause gekehrt waren. Nicht zu vergessen seien die Turnierteilnahmen als „Team Germany“ 2008 in Monaco, 2013 in Warschau und 2023 in Belgien gewesen.

Unvergesslich seien natürlich die gesellschaftlichen Momente abseits der Sportanlagen: So ein Abendessen mit Arnold Schwarzenegger in München, eine Ehrung durch Bastian Schweinsteiger im BMW-Pavillon, Treffen mit Muhammed Ali, Rudi Völler, Nelson Mandela und Bon Jovi oder die „vielen, vielen Abende mit den Athleten in den Übernachtungsturnhallen, Zeltstädten oder Jugendherbergen“. „Unsere Delegationen waren und sind immer über 50 Teilnehmer stark – da kann man sich in etwa vorstellen, wie man da zusammenwächst“, berichtet Fritsch.

Ganz besonders liegt dem Vorsitzenden aber auch die Erwähnung der enormen Spendenbereitschaft der Firmen und Privatpersonen am Herzen, die immer dann gerne gekommen sei, wenn sein Klub um Unterstützung gebeten habe. Denn: „Wir müssen unser Startgeld und die Reisekosten selbst stemmen. Und unsere Athleten haben nun nicht den berauschenden Verdienst“, dankt Fritsch allen Sponsoren.

Die haben auch mitgeholfen, damit der RehaSport-Verein am Samstag ab 9.30 Uhr auf seinem Gelände im HPZ Irchenrieth sein „25-Jähriges“ zunächst mit sportlichen Veranstaltungen im Fußball, in der Leichtathletik und im Boccia feiert. Ab 19 Uhr folgt dann im Innenhof der „Schule am Kleefeld“ die Open Air-Fete mit der „Pirker Blechmusi“, der großen Tombola und den zahlreichen Verpflegungsstellen, an denen für das leibliche Wohl gesorgt sein wird.